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Willkommen! Die vergangenen Tage haben das KI-Feld in einer Dichte bewegt, die strategische Verschiebungen auslöst. GPT-5 ist nun weltweit verfügbar – nicht nur als schnelleres Modell, sondern als einheitliche Plattform, die zwischen Routine und tiefem Denken nahtlos wechselt. Microsoft hat diese Fähigkeiten sofort in sein gesamtes Copilot-Ökosystem integriert und gezeigt, wie KI vom Werkzeug zur Infrastruktur wird. Parallel greift die EU-KI-Verordnung erstmals voll, verzahnt Regulierung mit massiven Investitionen in Rechenzentren und setzt neue Rahmen für Innovation, Sicherheit und digitale Souveränität.
Gleichzeitig öffnet OpenAI mit gpt-oss-120b und 20b leistungsfähige Open-Weight-Modelle für lokale und spezialisierte Anwendungen, während Genie 3 von DeepMind immersive, interaktive Simulationen in Echtzeit ermöglicht – ein potenzieller Katalysator für Robotik, Forschung und Bildung. Apple signalisiert mit massiven Investitionen und einer radikalen Siri-Neuentwicklung, dass es im KI-Wettlauf nicht nur mithalten, sondern prägen will.
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Was Sie in diesem Briefing erwartet
News: OpenAI startet GPT-5 für alle Nutzer weltweit, EU Gesetz stärkt Europas digitale Unabhängigkeit, Microsoft führt GPT-5 umfangreich in Copilot-Ökosystem ein, OpenAI veröffentlicht OpenSource Modelle, Apple startet Aufholjagd bei künstlicher Intelligenz, Google DeepMind präsentiert interaktives Weltmodell Genie 3 & US-Bundesbehörden erhalten ChatGPT Enterprise für nur einen Dollar
Deep Dive: GPT-5 macht aus KI einen operativen Expertendienst, der Wertschöpfung beschleunigt
In aller Kürze: China intensiviert massiv in KI-Infrastruktur, OpenAI senkt mit GPT-5 die Preise und löst möglichen Preiskrieg unter LLM-Anbietern aus, Anthropic erzielt 5 Mrd USD Umsatzrate steht aber unter Druck durch OpenAIs Preisoffensive, OpenAI plant möglichen Mitarbeiteranteilsverkauf bei einer Bewertung von rund 500 Mrd USD & Google Ads reduziert Datenbedarf für LLM-Feinabstimmung um bis zu 10000-fach
Videos & Artikel: GoLaxy betreibt laut Leaks staatlich gestützte KI-Propaganda und Überwachung politischer Zielgruppen, Hossenfelder warnt vor unterschätztem KI-Fortschritt, OpenAI entwickelt mit Reasoning Models universelle KI-Agenten für komplexe Aufgaben, Cleo Abram spricht mit Sam Altman über GPT-5, seine Chancen, Risiken und den Weg zur Superintelligenz & Microsoft plant KI-gestützte Arbeitsplatzintegration mit quantensicherer Sicherheit
Impuls: Klarheit im KI-Dschungel
Umfrage: Was ist Ihr erster Eindruck von GPT-5? 🤖
Meinung: Die stille Revolution: Warum der Leistungs- und Kostenhebel von GPT-5 Deutschlands Wettbewerbslandschaft neu ordnet
Praxisbeispiel: Figma Gründer Dylan Field über Design, KI und den Weg vom Prototyp zur erfolgreichen Plattform
YouTube: Wenn Maschinen lernen und Menschen den Überblick verlieren
News
KI-Modelle
OpenAI startet GPT-5 für alle Nutzer weltweit
Zusammenfassung: OpenAI hat GPT-5 vorgestellt, ein deutlich leistungsfähigeres Modell als GPT-4 mit spürbaren Fortschritten bei Reasoning, Code-Generierung, Mathematik und natürlicher Sprache. GPT-5 wird ab sofort in ChatGPT für Free, Plus, Pro und Team ausgerollt; Enterprise und EDU folgen kommende Woche. Free-Nutzer starten mit GPT-5 und wechseln nach Erreichen des Limits nahtlos auf GPT-5 Mini. Zusätzlich gibt es Varianten wie GPT-5 Pro für erweitertes, längeres Denken sowie GPT-5 Nano in der API. OpenAI betont eine einheitliche Nutzererfahrung mit adaptiver „Denktiefe“ und stärkerer Halluzinationskontrolle – bei gleichzeitig massiver Reichweite von rund 700 Millionen wöchentlichen Nutzern.
Produkt und Verfügbarkeit: OpenAI konsolidiert den Modell-Zoo in ein Standard-Erlebnis mit intelligentem Routing und gestaffelten Limits. Free erhält Spitzen-Funktionalität mit Caps, Plus steigert Kontingente, Pro liefert erweitertes Denken; Teams profitieren sofort, Enterprise/EDU nächste Woche. Entwickler finden GPT-5, Mini und Nano in der API für produktive Workloads.
Technik und Fähigkeiten: GPT-5 kombiniert schnelle Antworten mit tiefem Reasoning nach Bedarf, reduziert Halluzinationen und verbessert Programmieren, Datenanalyse und Fachgebiete wie Physik oder Recht. Multimodale Interaktionen, ausgebauter Voice-Modus sowie Integrationen und Tools erlauben „Software on demand“ – von interaktiven Simulationen bis zu komplexen Web-Apps und Spielen.
Wettbewerb und Marktfolgen: Mit ~700 Mio. Weekly-Usern skaliert OpenAI den Zugang zur Frontier-Intelligenz und setzt Rivalen wie Google Gemini und Anthropic unter Zugzwang. Die Bündelung in ChatGPT plus API-Varianten verschiebt Budgets Richtung Plattform-Standard, erhöht Wechselkosten und beschleunigt Konsolidierung von Point-Solutions im KI-Stack.
Warum das wichtig ist: GPT-5 verschiebt die Dynamik im KI-Stack grundlegend. Ein einheitliches multimodales Interface mit adaptiver Denktiefe macht die Modellwahl zur Nebensache und verlagert den Wettbewerb auf exklusive Daten, Prozessarchitekturen und Governance. Unternehmen, die früh produktionsreife agentische Workflows aufbauen, sichern sich messbare Produktivitäts- und Innovationsvorteile, während späte Einstiege höhere Umstellungskosten und Abhängigkeiten von Plattformen nach sich ziehen. Gleichzeitig wächst der politische Druck, Standards für Auditierbarkeit, Sicherheit und Haftung zu definieren, um den Einsatz in kritischen Infrastrukturen, Bildung und Verwaltung zu steuern. GPT-5 beschleunigt die Konsolidierung des KI-Marktes und intensiviert den geopolitischen Wettlauf um technologische Führungspositionen.
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Quelle: Death to Stock
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Jede Ausgabe bündelt die entscheidenden Entwicklungen in Künstlicher Intelligenz, Regulierung und Technologie. Die Inhalte werden von uns so aufbereitet, dass sie unmittelbar auf Ihre strategischen Ziele und Entscheidungsprozesse einzahlen – als wöchentliche Grundlage für Vorstand, Geschäftsführung und Führungskräfte.
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Regulierung
EU Gesetz stärkt Europas digitale Unabhängigkeit

Quelle: Shutterstock
Zusammenfassung: Die EU-KI-Verordnung etabliert erstmals europaweit verbindliche Standards für vertrauenswürdige KI. Mit einem risikobasierten Ansatz stärkt sie nicht nur den Binnenmarkt, sondern soll auch die strategische digitale Souveränität Europas vorantreiben. Sie gilt für europäische wie ausländische Anbieter, setzt klare Verbote bei „inakzeptablen Risiken“ und strenge Auflagen für Hochrisiko-Anwendungen. Seit dem 2. August 2025 unterliegen auch allgemeine KI-Modelle mit systemischem Risiko neuen Regeln. Flankiert wird die Regulierung durch Investitionen in eigene Rechenzentren und Förderprogramme, um technologische Abhängigkeiten zu reduzieren und globale Standards mitzugestalten.
Zentrale Governance-Struktur: Einrichtung des AI Office und eines Europäischen AI-Rates, um einheitliche Anwendung und Durchsetzung der Verordnung sicherzustellen und regulatorische Fragmentierung in den Mitgliedstaaten zu vermeiden.
Strategische Infrastrukturförderung: Aufbau von KI-Gigafactories und Umsetzung des milliardenschweren InvestAI-Programms zur Stärkung europäischer Rechenkapazitäten und Verringerung der Abhängigkeit von US- und chinesischen Cloud-Anbietern.
Globale Normsetzung: Durch extraterritoriale Wirkung zwingt die Verordnung internationale Tech-Konzerne zur Anpassung, was den sogenannten „Brussels Effect“ verstärkt und Europas Einfluss auf weltweite KI-Standards ausbaut.
Warum das wichtig ist: Die EU-KI-Verordnung verschiebt das Kräfteverhältnis im globalen Technologiewettbewerb. Sie kombiniert verbindliche Standards für vertrauenswürdige KI mit massiven Investitionen in Infrastruktur und stärkt damit Europas Fähigkeit, eigene digitale Wertschöpfungsketten zu sichern. Für Unternehmen bedeutet das neue Chancen in einem verlässlichen Binnenmarkt, aber auch höhere Anforderungen bei Compliance, Auditierbarkeit und Risikomanagement. Die extraterritoriale Wirkung zwingt internationale Anbieter zur Anpassung an europäische Normen und verstärkt den Brussels Effect, wodurch die EU aktiv globale KI-Standards prägt. Gleichzeitig reduzieren strategische Infrastrukturprojekte Abhängigkeiten von US- und chinesischen Plattformen und eröffnen Spielräume für technologische Eigenständigkeit.
Produktivität
Microsoft führt GPT-5 umfangreich in Copilot-Ökosystem ein

Quelle: Microsoft
Zusammenfassung: Microsoft integriert OpenAIs GPT-5 seit dem 7. August 2025 bereits in ein breites Produktportfolio. Die neuen Fähigkeiten – ein Echtzeit-Router, der je nach Komplexität zwischen schnellen und tiefen Modellen wechselt – kommen in Microsoft 365 Copilot, Copilot Studio, GitHub Copilot, Azure AI Foundry und der allgemeinen Copilot-App zum Einsatz. Anwender profitieren von besserem Textverständnis, stärkeren Coding-Fähigkeiten und multimodalem Einsatz. Sicherheitsprüfungen durch Microsofts AI Red Team bestätigen eine robuste Schutzwirkung gegen Missbrauch.
Integration: GPT-5 wird gleichzeitig in Microsoft 365 Copilot, Copilot Studio, GitHub Copilot und Azure AI Foundry verfügbar gemacht – ein umfassender Rollout, der sowohl End-User als auch Entwickler adressiert und auf Azure-Infrastruktur basiert.
Technologie: Das Modell bietet einen Echtzeit-Router, der zwischen High-Throughput- und Deep-Reasoning-Varianten wechselt – für schnelle Antworten bei Routineaufgaben und intensivere Analyse bei komplexeren Anfragen.
Verfügbarkeit & Sicherheit: Nutzer mit Copilot-Lizenz erhalten heute Zugang, weitere folgen in den kommenden Wochen; das AI Red Team prüfte die Sicherheitsresistenz und stellt eine der stärksten Sicherheitsprofile aller bisherigen OpenAI-Modelle fest.
Warum das wichtig ist: Die flächendeckende Integration von GPT-5 in Microsofts Copilot-Ökosystem verankert generative KI tief in zentrale Produktivitäts- und Entwicklungsumgebungen. Durch den intelligenten Wechsel zwischen schnellen und tiefgehenden Modellvarianten werden Routineaufgaben effizienter und komplexe Analysen präziser, was direkte Produktivitätsgewinne in Unternehmen ermöglicht. Die gleichzeitige Bereitstellung in Office-Anwendungen, Entwickler-Tools und Cloud-Services verstärkt Microsofts Lock-in-Effekte und verschiebt Wettbewerbsvorteile in Richtung integrierter Plattformstrategien. Die nachgewiesene Robustheit gegen Missbrauch erhöht zudem das Vertrauen in den breiten Einsatz von KI in regulierten und sicherheitskritischen Bereichen.
Open Source
OpenAI veröffentlicht OpenSource Modelle

Quelle: OpenAI
Zusammenfassung: OpenAI hat mit gpt-oss-120b und gpt-oss-20b zwei hochentwickelte Open-Weight-Sprachmodelle unter der Apache-2.0-Lizenz veröffentlicht. Die Modelle erreichen in Benchmark-Tests nahezu das Leistungsniveau proprietärer Systeme wie o4-mini und übertreffen diese teils bei komplexem mathematischem und medizinischem Reasoning. Durch ihre optimierte Architektur – darunter Mixture-of-Experts mit nur 4 aktiven Experten pro Token – bieten sie hohe Effizienz: gpt-oss-120b läuft auf einer einzelnen 80-GB-GPU, gpt-oss-20b sogar auf Geräten mit nur 16 GB Speicher. Beide Modelle unterstützen 128k Kontextlänge, sind für Tool-Nutzung optimiert und vollständig anpassbar, wodurch sie sich für lokale Deployments und spezifische Anwendungen eignen.
Technische Architektur und Leistung: Die Modelle kombinieren MoE-Architektur, Rotary Positional Embedding und gruppierte Multi-Query-Attention, um Rechenlast und Speicherbedarf zu reduzieren. gpt-oss-120b aktiviert nur 5,1 Mrd. Parameter pro Token und erreicht in Wettbewerbs-Mathematik sowie HealthBench Werte oberhalb proprietärer Modelle.
Einsatzmöglichkeiten und Flexibilität: Dank offener Gewichte, nativer Quantisierung und breiter Plattformunterstützung sind lokale Inferenz, Edge-Computing und On-Premises-Betrieb möglich. Kooperationen mit Unternehmen wie AI Sweden, Orange und Snowflake zeigen den Nutzen in sensiblen Datenumgebungen und branchenspezifischen Fine-Tuning-Szenarien.
Sicherheits- und Qualitätsstandards: Die Modelle wurden mit umfangreichen Safety-Evaluierungen, adversarialem Fine-Tuning und extern geprüften Prozessen entwickelt. Die Sicherheitsleistungen entsprechen internen Frontier-Modellen, unterstützt durch einen globalen Red-Teaming-Wettbewerb mit 500.000 US-Dollar Preisgeld.
Warum das wichtig ist: Mit der Veröffentlichung dieser leistungsfähigen Open-Weight-Modelle verschiebt OpenAI die Balance zwischen proprietären Plattformen und offener KI-Entwicklung. Unternehmen und Forschungseinrichtungen können erstmals Modelle einsetzen, die in Effizienz und komplexem Reasoning nahezu mit Spitzensystemen gleichziehen und gleichzeitig vollständig lokal betrieben oder branchenspezifisch angepasst werden können. Das senkt Eintrittsbarrieren, beschleunigt Innovation in sensiblen Datenumgebungen und stärkt die Unabhängigkeit von geschlossenen API-Anbietern. Durch die Kombination aus hoher Leistungsfähigkeit, Effizienz und geprüften Sicherheitsstandards entsteht ein neuer Wettbewerb um spezialisierte und vertrauenswürdige KI-Lösungen, der insbesondere in regulierten Branchen strategische Relevanz gewinnt.
Technologie
Apple startet Aufholjagd bei künstlicher Intelligenz

Quelle: Shutterstock
Zusammenfassung: Apple-CEO Tim Cook hat in einem seltenen All-Hands-Meeting klargemacht, dass das Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz eine führende Rolle einnehmen muss. Trotz später Markteintritte wie Apple Intelligence oder der überarbeiteten Siri-Version will Apple durch massive Investitionen, gezielte Übernahmen und organisatorische Umstrukturierungen Boden gutmachen. Cook verglich den technologischen Umbruch mit der Einführung des Internets und kündigte an, sämtliche nötigen Ressourcen bereitzustellen. Parallel arbeitet Apple an eigenen KI-Chips, baut Serverkapazitäten in den USA aus und stellt verstärkt KI-Fachkräfte ein, um Siri und neue Produkte deutlich leistungsfähiger zu machen.
Neuausrichtung der KI-Strategie: Siri wird komplett neu entwickelt, alte und neue Systeme werden nicht mehr kombiniert, um Apple-typische Qualitätsstandards zu sichern und KI in alle Produktlinien zu integrieren.
Massive Investitionen und Übernahmen: 2025 wurden bereits sieben KI-Start-ups gekauft, Cook ist für größere Zukäufe offen, um Schlüsseltechnologien schnell ins Unternehmen zu holen.
Kampf um Talente: Trotz Neueinstellungen verliert Apple hochqualifizierte KI-Ingenieure an Wettbewerber wie Meta, was den Zeitplan ambitionierter Projekte unter Druck setzt.
Warum das wichtig ist: Apples späte, aber entschlossene Neuausrichtung im KI-Bereich signalisiert einen klaren Anspruch auf technologische Führungspositionen. Die Kombination aus massiven Investitionen, gezielten Übernahmen und eigener Chipentwicklung kann trotz Rückstand schnell Wettbewerbslücken schließen und die Integration von KI tief in das Apple-Ökosystem beschleunigen. Durch die geschlossene Hardware-Software-Architektur und die globale Markenreichweite besitzt Apple das Potenzial, Nutzererlebnisse neu zu definieren und eigene Standards im Premiumsegment zu etablieren. Gelingt die Umsetzung, könnten sich die derzeitigen Nachteile des späten Markteintritts in strategische Vorteile verwandeln, insbesondere bei Vertrauen, Datenschutz und Qualitätswahrnehmung.
KI-Modelle
Google DeepMind präsentiert interaktives Weltmodell Genie 3
Zusammenfassung: Google DeepMind hat mit Genie 3 ein KI-basiertes Weltmodell vorgestellt, das in der Lage ist, in Echtzeit interaktive, konsistente 3D-Umgebungen aus Textbeschreibungen zu generieren. Nutzer können diese virtuellen Welten mit 24 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung von 720p erkunden. Im Vergleich zu den Vorgängerversionen ermöglicht Genie 3 eine längere physikalische Konsistenz von mehreren Minuten und unterstützt sogenannte „promptable world events“, um Umgebungen dynamisch zu verändern. Die Technologie soll künftig eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von KI-Agenten und auf dem Weg zu allgemeiner künstlicher Intelligenz (AGI) spielen.
Technischer Fortschritt in Echtzeit-Interaktion: Genie 3 kombiniert autoregressive Bildgenerierung mit Langzeitspeicherung von Umgebungsdetails, um auch nach Minuten wiederkehrende Orte konsistent darzustellen – eine zentrale Hürde bei immersiven Simulationen.
Breites Anwendungsspektrum: Neben naturgetreuen Landschaften können auch Fantasiewelten, historische Szenen und physikalisch komplexe Umgebungen erzeugt werden, was neue Möglichkeiten für Forschung, Robotik, Bildung und Unterhaltung eröffnet.
Neue Steuerungsmöglichkeiten: Über Textbefehle lassen sich Wetter, Objekte oder Ereignisse in Echtzeit ändern, wodurch sich realistische „Was-wäre-wenn“-Szenarien für das Training von KI-Agenten simulieren lassen.
Warum das wichtig ist: Genie 3 erweitert die Möglichkeiten simulationsbasierter KI-Entwicklung deutlich. Durch die Generierung hochdetaillierter, dynamischer 3D-Umgebungen in Echtzeit entfällt der Bedarf an aufwendigen vorab modellierten Daten, was Entwicklungszeiten verkürzt und Kosten senkt. Für Robotik, autonome Systeme und digitale Bildung entstehen neue Test- und Trainingsumgebungen, in denen KI-Agenten komplexe, unvorhersehbare Szenarien sicher erlernen können. Die Fähigkeit, Umgebungen und Ereignisse per Textbefehl in Echtzeit zu steuern, erhöht die Flexibilität in Forschung und Produktentwicklung und beschleunigt den Weg zu robusteren, allgemeineren KI-Systemen.
Vereinigte Staaten
US-Bundesbehörden erhalten ChatGPT Enterprise für nur einen Dollar

Quelle: Shutterstock
Zusammenfassung: Mit einer neuartigen Kooperation zwischen OpenAI und der General Services Administration (GSA) erhalten sämtliche Behörden der US-Exekutive bis zu einem Jahr lang Zugang zu ChatGPT Enterprise für nur 1 $ pro Behörde. Die Plattform bietet erweiterte KI-Modelle, inklusive Deep Research und Advanced Voice Mode, sowie spezielle Schulungen, eine offizielle Behördengenehmigung (ATU) und strikte Datenschutzstandards – alles soll Behördenarbeit effizienter und sicherer machen.
Breiter Zugang zu modernster KI: Die Vereinbarung deckt sämtliche Exekutivbehörden ab und bietet neben ChatGPT Enterprise für ein Jahr auch 60 Tage lang unbegrenzte Nutzung erweiterter Funktionen. Damit wird ein einheitlicher, zentral gesteuerter Technologieeinsatz im gesamten Bundesapparat möglich.
Gezielte Befähigung der Belegschaft: Neben dem reinen Zugang erhalten Mitarbeitende strukturierte Trainings über die OpenAI Academy, praxisorientierte Lernpfade sowie die Unterstützung von Beratungshäusern wie Slalom und BCG, um KI-Anwendungen sicher und wirksam in bestehende Prozesse zu integrieren.
Strenge Sicherheitsarchitektur: Die Lösung speichert keine Behördendaten zu Trainingszwecken, erfüllt die von der GSA geprüften Sicherheits- und Compliance-Anforderungen und schafft so eine vertrauenswürdige Basis für den Einsatz sensibler Verwaltungsdaten.
Warum das wichtig ist: Der nahezu kostenlose Zugang von US-Bundesbehörden zu ChatGPT Enterprise zeigt, wie schnell generative KI zum festen Bestandteil staatlicher Kerninfrastruktur werden kann. Diese Entwicklung verdeutlicht die wachsende Abhängigkeit selbst leistungsfähiger Verwaltungen von privatwirtschaftlichen Plattformen außerhalb der eigenen Rechts- und Werteordnung. Für Europa ergibt sich daraus ein doppelter Handlungsauftrag: Erstens müssen strategische Investitionen in eigene KI-Modelle, Dateninfrastrukturen und Rechenkapazitäten massiv beschleunigt werden, um kritische Funktionen unabhängig betreiben zu können. Zweitens braucht es robuste Governance- und Sicherheitsstandards, die nicht nur Datenschutz und Transparenz gewährleisten, sondern auch Resilienz gegenüber geopolitischen Risiken schaffen. Ohne diesen Aufbau droht Europa bei der digitalen Souveränität in eine strukturelle Abhängigkeit zu geraten, die langfristig politische Handlungsfreiheit und wirtschaftliche Gestaltungsmacht einschränkt.
Deep Dive
GPT-5 macht aus KI einen operativen Expertendienst, der Wertschöpfung beschleunigt
700 Millionen Menschen nutzen ChatGPT jede Woche, doch mit GPT-5 verschiebt sich der Fokus von smarten Antworten zu lieferfähigen Ergebnissen. Software on demand ist kein Slogan, sondern ein neues Nutzungsparadigma - Delegation von Zielen statt mühseliger Spezifikationen. In den Demos entstanden lauffähige Apps, Dashboards und Lernsimulationen in Minuten, ergänzt um erklärende Pläne und Selbsttests. Diese Kombination aus Tempo, Reasoning und Werkzeugorchestrierung erhöht Produktivität spürbar und rückt klassische Führungsfragen in ein neues Licht: Wer definiert Qualitätskriterien, wer verantwortet den Output, wo verläuft die Schwelle zur menschlichen Freigabe. Wer jetzt Strukturen schafft, gewinnt nicht nur Effizienz, sondern gestaltet die künftige Arbeitsteilung zwischen Mensch, Team und Maschine.
So entsteht aus Tempo und Denken betriebliche Substanz: GPT-5 eliminiert den Trade-off zwischen Schnelligkeit und Tiefe, das Modell „denkt“ automatisch so viel wie nötig und liefert dennoch zügig. Der Rollout startet für Free, Plus und Pro, Enterprise und EU folgen unmittelbar danach. Alle vertrauten Werkzeuge bleiben erhalten, darunter Suche, Dateiupload, das Python-Canvas, Bildgenerierung, Memory und Custom Instructions. Produktseitig kommen eine deutlich natürlichere Voice mit Videokontext, steuerbare Persönlichkeitsprofile sowie native Anbindungen an Gmail und Google Kalender hinzu, die echte Unterstützung bei Terminen und Aufgaben ermöglichen. Auf API-Ebene erweitert GPT-5 das Kontextfenster auf bis zu 400 000 Token und bietet einen Regler für den Reasoning-Aufwand. Zudem ermöglicht es strikt formalisierbare Ausgaben via Grammatikvorgaben, robustere Tool-Aufrufe mit erklärenden Preambles, freie Custom-Tools sowie eine steuerbare Verbosity für präzise Output-Kontrolle.
Von Antworten zu Ergebnissen durch planbare Agentenarbeit – strategisch entscheidend ist die Agentenfähigkeit. GPT-5 plant, erklärt seine Schritte, ruft Tools zielgerichtet auf, behebt Build Fehler, führt Lints aus, testet und liefert shippbaren Code aus einer Hand. In einem anspruchsvollen Telko Szenario erzielte das Modell eine außergewöhnlich hohe Tool Calling Trefferquote und dokumentierte dabei Entscheidungen transparent. Für Wissensarbeit strukturiert GPT-5 Optionen, Risiken und Abhängigkeiten, übersetzt Fachjargon in Klartext und erzeugt in Minuten Entscheidungsreife. Führung verschiebt den Akzent weg vom Prompt als Bittstellung hin zur Zielvorgabe mit klaren Metriken – sinnvoll sind dabei Mean Time to Solution, First Pass Yield, Rework Rate, Integrationslatenz und Halluzinationsquote. Qualität wird messbar, weil das System seinen Plan offenlegt, Zwischenergebnisse prüft und sich bei Bedarf umlenken lässt.
Beispiele illustrieren Nutzen und Pflichten im realen Betrieb. Die Live-Demos kombinierten Geschwindigkeit mit Kontextverständnis – von interaktiven Physik-Visualisierungen über eine Sprachlern-App mit Spielmechanik bis zu Frontends, die in Minuten gebaut, gebuildet und nach Fehlern gefixt wurden. Besonders prägnant war die Gesundheitsgeschichte einer Patientin: GPT-5 half, Berichte zu verstehen, Fragen an Ärztinnen zu strukturieren und Therapieoptionen abzuwägen – ohne die klinische Entscheidung zu ersetzen. Frühe Unternehmensfälle unterstreichen den Spannbogen: Amgen nutzt tiefes Reasoning in der Forschung, BBVA beschleunigt Analysen erheblich, Oscar Health prüft komplexe Fälle. Entwicklerseitig setzt Cursor GPT-5 als Standard ein und zeigt Robustheit in großen Codebasen. Diese Wirkung verpflichtet zu soliden Leitplanken: Datenschutz, Nachvollziehbarkeit, Haftungsregelungen, Bias Management und menschliche Freigaben je Risikoklasse sind betriebliche Notwendigkeiten, keine Kür.
Die eigentliche Verschiebung betrifft das Operating Model - Einzel Features beeindrucken erst, wenn sie Prozesse verändern. Safe Completion ersetzt stumpfe Ablehnungen durch maximal hilfreiche, sichere Antworten und schafft damit Compliance Tauglichkeit in Dual Use Kontexten. Langes Kontextfenster plus planbare Tool Aufrufe verlagern Schnittstellenarbeit von Menschen an Agenten, die Dokumente lesen, extrahieren, entscheiden und handeln. Memory, Kalender- und E-Mail-Zugriff verwandeln Chat in eine Assistenz, die plant, erinnert und ausführt. Unternehmen wechseln von Lizenzzählung zu Kapazitätssteuerung entlang von Aufgaben Pipelines - wer instruiert, wer signiert, welche Schwellen erzwingen menschliche Reviews. Beschaffung orientiert sich an Fähigkeitskatalogen statt Modellnamen, Metriken wandern von Prompt Kosmetik zu Outcome Qualität. Kurz: Es geht darum, Urteilskraft beim Menschen zu verankern und die Ausführung konsequent zu automatisieren.
Nächste Schritte mit Ambition, Disziplin und klaren Leitplanken.
Ein pragmatischer Einstieg gelingt mit drei komplementären Piloten.
Erstens umfasst das Software Engineering den gesamten Weg von Bugfix bis Frontend-Generator. Dazu gehören Git Gates, Testabdeckung und definierte Abnahmekriterien. Zweitens stehen wissensintensive Analysen in Finance, Markt oder Recht im Fokus. Hier sind Audit Trail, Quellenbelege und Safe-Completion-Richtlinien entscheidend. Drittens betrifft es den Servicebetrieb mit Voice- und Tool-Nutzung. In diesem Bereich zählen vor allem Latenz, Tonfall und klare Eskalationsregeln. Parallel braucht es Governance Rollen und Rechte über Identity, Datenzugriffe nach Need to Know, menschliche Freigabestufen nach Risiko, vollständiges Logging, reproduzierbare Evals und Schulungen für Aufgabenbeschreibung und Review Kompetenz. Architekturseitig empfiehlt sich eine zentrale Orchestrierungsschicht für Tooling und Policies. Da der erweiterte Rollout zeitnah erfolgt, ist jetzt der Moment, Architektur und Leitplanken zu setzen und in 90 Tagen belastbare Ergebnisse zu liefern.
In aller Kürze

Quelle: Microsoft
China: Peking intensiviert den Aufbau einer eigenständigen KI-Infrastruktur, um sich von US-Technologien unabhängig zu machen. Auf der World Artificial Intelligence Conference in Shanghai präsentierten Firmen wie StepFun und Huawei neue Modelle und Chip-Cluster, die trotz geringerer Effizienz amerikanische Systeme teils übertreffen. Milliardeninvestitionen fließen in Halbleiter, Stromnetze und KI-Ausbildung, flankiert von politischen Maßnahmen wie „Project Spare Tire“. Offen lizenzierte Modelle sollen weltweite Standards prägen und die US-Führungsposition in der KI herausfordern.
OpenAI: Das Unternehmen hat mit GPT-5 sein neues Flaggschiffmodell vorgestellt und sorgt mit extrem niedrigen Preisen für Aufsehen. Die API kostet 1,25 USD pro Million Input-Tokens und 10 USD pro Million Output-Tokens und unterbietet damit Anthropic Claude Opus 4.1 deutlich. Erste Nutzer loben das Preis-Leistungs-Verhältnis, das vor allem im Coding-Bereich attraktiv ist. Branchenbeobachter sehen darin den möglichen Beginn eines Preiskriegs unter LLM-Anbietern, der erheblichen Druck auf Wettbewerber wie Anthropic und Google ausüben könnte.
Anthropic: Das Unternehmen erreicht eine “Revenue Run Rate” von 5 Mrd. USD, ist jedoch stark von zwei Großkunden abhängig, die zusammen rund ein Viertel der Einnahmen ausmachen. Besonders im Bereich KI-gestützter Softwareentwicklung dominiert Anthropic mit 42 % Marktanteil, steht aber unter Druck, da OpenAI mit GPT-5 deutlich günstigere Preise bei vergleichbarer Leistung anbietet. Diese Preisoffensive könnte Kundenabwanderung auslösen und das Premium-Preismodell untergraben, während Anthropic versucht, in neue Branchen zu expandieren und gleichzeitig sein Coding-Kerngeschäft zu sichern.
OpenAI: Das Unternehmen prüft laut Insiderkreisen einen weiteren Mitarbeiter-Anteilsverkauf, der eine Bewertung von rund 500 Mrd. USD implizieren könnte. Bereits Ende 2023 lag die Bewertung bei ähnlichen Transaktionen bei 86 Mrd. USD. Treiber sind starkes Umsatzwachstum auf über 3,4 Mrd. USD im Jahr 2024, wachsende Nachfrage nach KI-Lösungen und das bestehende Microsoft-Investment. Der geplante Sekundärmarkt-Deal würde frisches Kapital vermeiden, aber Beschäftigten und frühen Investoren den Verkauf von Anteilen ermöglichen.
Google: Google Ads hat ein aktives Lernverfahren entwickelt, das den Trainingsdatenbedarf für LLM-Feinabstimmungen um bis zu 10.000-fach reduziert. Durch gezieltes Clustern und Auswählen der informativsten Beispiele entlang der Entscheidungsgrenze werden nur wenige hundert, aber hochqualitative Expertenlabels benötigt. In Tests stieg die Übereinstimmung mit Expertenbewertungen (Cohen’s Kappa) um bis zu 65 % gegenüber Baselines mit 100.000 Crowdlabels. Die Methode ermöglicht schnellere Anpassungen an neue Richtlinien und komplexe Inhalte bei gleichbleibender oder höherer Qualität.
Videos & Artikel
GoLaxy: Das chinesische Technologieunternehmen GoLaxy soll laut geleakten Dokumenten im Auftrag staatlicher Stellen umfangreiche KI-gestützte Informationsoperationen durchführen. Das „Smart Propaganda System“ (GoPro) erfasst und analysiert Millionen von Social-Media-Beiträgen, erstellt gezielte Propaganda und verfolgt Politiker sowie einflussreiche Personen, darunter über 100 US-Kongressmitglieder. Hauptziele waren Hongkong, Taiwan und die chinesische Bevölkerung. Offiziell betont GoLaxy seine Unabhängigkeit, doch Verbindungen zu Sicherheitsbehörden und staatlichen Investoren deuten auf enge Einbindung in Pekings Einflussstrategie hin.
KI-Analyse: Knapp drei Jahre nach ChatGPTs Durchbruch warnt Sabine Hossenfelder, dass das Tempo des KI-Fortschritts massiv unterschätzt werde. Prognosen lagen teils um ein Jahrzehnt daneben, etwa beim Erreichen komplexer Fachkompetenzen durch LLMs. Das AI Future-Projekt erwartet bis 2027 selbstverbessernde, dezentralisierte KI mit enormen Auswirkungen, während realistischere Studien von Goldman Sachs, McKinsey, WEF und PwC ab 2027 messbare, teils zweistellige BIP-Zuwächse prognostizieren. Der Autor hält extreme Untergangsszenarien für übertrieben, sieht jedoch eine transformative Ära bevorstehen.
TechCrunch: OpenAI treibt mit seinen „Reasoning Models“ wie o1 die Entwicklung von KI-Agenten voran, die komplexe Computeraufgaben wie Menschen ausführen können. Der Durchbruch gelang 2023 mit „Strawberry“, einer Kombination aus LLMs, Reinforcement Learning und „Test-Time Computation“, was signifikante Fortschritte im mathematischen Denken ermöglichte. Ziel ist ein universeller ChatGPT-Agent, der Aufgaben im Internet selbstständig versteht und erledigt. Trotz Konkurrenz von Google, Anthropic, xAI und Meta will OpenAI mit GPT-5 seine Führungsrolle sichern.
Cleo Abram: Sam Altman erklärt im Gespräch mit Cleo Abram die erweiterten Fähigkeiten von GPT-5, das besonders in Programmierung und komplexen wissenschaftlichen Aufgaben brilliert. Er prognostiziert bis 2027 bedeutende KI-Entdeckungen und langfristig eine Superintelligenz, die Menschen in fast allen Bereichen übertrifft. Chancen sieht er in Medizin, Produktivität und neuen Berufsfeldern, mahnt jedoch gesellschaftliche Anpassungen und faire Zugänge zu Rechenressourcen an. Zentrale Hebel seien mehr Compute, bessere Daten und neue Algorithmen – ergänzt durch verantwortungsvolle Integration in den Alltag.
Microsoft: David Weston, Vice President für Betriebssystemsicherheit, skizziert eine Zukunft, in der KI-Agenten wie menschliche Kollegen in Meetings und E-Mails eingebunden werden. Sicherheitsarchitektur soll hin zu „Appliance-Level“-Lösungen und quantensicherer Verschlüsselung entwickeln. Die Windows Resiliency Initiative stärkt die Ausfallsicherheit, während Memory Safety bis zu 75 % heutiger Schwachstellen eliminiert. Fundamentale Cyberhygiene bleibt zentral, unterstützt durch KI zur Automatisierung. Ziel ist es, alltägliche Routinearbeit zu minimieren, um mehr Zeit für Kreativität und Innovation zu schaffen.
Impuls
Klarheit im KI-Dschungel

Quelle: buecher.de
Impuls der Woche: Weiß die KI, dass sie nichts weiß
Inhalt: Das Buch zeigt, wie große Sprachmodelle arbeiten, warum sie menschlich wirken, aber keine eigenen Gedanken entwickeln, und wo ihre Grenzen liegen. Besonders kritisch beleuchtet wird der Einsatz selbstständig agierender KI-Agenten, deren Fehlentscheidungen gravierende Folgen haben können. Leserinnen und Leser erhalten zugleich praxisnahe Tipps, wie Chatbots effektiv eingesetzt werden können, ohne ihre Risiken zu übersehen.
Kontext: Katharina Zweig ist eine der bekanntesten deutschen Stimmen in der KI-Debatte und verbindet Informatik mit gesellschaftlicher Perspektive. Ihr Werk ist strategisch relevant für alle, die KI im beruflichen Umfeld nutzen oder über ihren Einsatz entscheiden, da es technisches Grundverständnis mit ethischen Leitplanken verbindet.
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Wie wichtig wäre Ihnen eine europäische Plattform, die Unternehmen strategisch, rechtssicher und wertebasiert bei der Entwicklung und Anwendung vertrauenswürdiger KI unterstützt?
🟩🟩🟩🟩🟩🟩 🌐 Von zentraler Bedeutung
🟨🟨🟨⬜️⬜️⬜️ ✅ Wichtig
🟨⬜️⬜️⬜️⬜️⬜️ 🤔 Begrenzt relevant
🟨🟨⬜️⬜️⬜️⬜️ 🚫 Nicht notwendig
Meinung der Redaktion
Die stille Revolution: Warum der Leistungs- und Kostenhebel von GPT-5 Deutschlands Wettbewerbslandschaft neu ordnet

Quelle: YouTube
Während in den Schlagzeilen über Künstliche Intelligenz oft über Ethik, Regulierung und Jobverluste gestritten wird, vollzieht sich derzeit eine Veränderung, die in ihrer Tragweite kaum erkannt wird. Die neueste Generation von KI-Modellen – allen voran GPT-5 – verbindet zwei Kräfte, die einzeln schon mächtig wären, zusammen jedoch einen tektonischen Bruch auslösen: sprunghaft steigende Leistungsfähigkeit und dramatisch sinkende Kosten pro Recheneinheit.
Der jüngste ARC-AGI-1-Benchmark zeigt dies schwarz auf weiß. GPT-5 erreicht 65,7 Prozent in einem Test, der logisches Denken, Transferleistung und Problemlösung misst – eine Steigerung gegenüber GPT-4o um mehrere Prozentpunkte in einem Bereich, in dem Fortschritt extrem schwer zu erzielen ist. Gleichzeitig halbieren sich die Kosten pro komplexer Aufgabe. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs: Mini-Varianten der neuen Modelle erledigen Standardaufgaben für Bruchteile eines Cents, mit nur minimalen Qualitätseinbußen.
Für die Volkswirtschaft bedeutet das: Die Produktivitätsgrenze verschiebt sich schlagartig. Tätigkeiten, die noch vor 18 Monaten als zu komplex oder zu teuer für KI galten, können nun automatisiert werden – in Rechtsberatung, Forschung, Verwaltung, Journalismus, Softwareentwicklung. Wer heute schon KI-Workflows in seine Wertschöpfung eingebaut hat, kann die Qualität steigern und gleichzeitig die Kosten senken. Wer noch zögert, riskiert, von einer Welle verdrängt zu werden, die nahezu lautlos über ganze Branchen hinwegrollt.
Das Brisante: Es gibt keinen gesellschaftlichen Weckruf. Anders als bei industriellen Umbrüchen der Vergangenheit fehlen sichtbare Indikatoren wie Massenentlassungen oder Fabrikschließungen – die Disruption findet digital und dezentral statt. Sie verläuft schleichend, aber mit exponentieller Beschleunigung. Unternehmen ersetzen Arbeit nicht in einem großen Schritt, sondern in Hunderten kleiner Optimierungen, die in Summe ganze Berufsbilder aushöhlen.
Für Führungskräfte ergeben sich daraus drei strategische Konsequenzen.
Erstens: KI-Kompetenz ist Chefsache. Es genügt nicht, das Thema an die IT-Abteilung zu delegieren – das Verständnis für Kosten-Leistungs-Kurven von Modellen wird zum zentralen Steuerungsinstrument.
Zweitens: Investitionen in Daten-, Prozessintegration und Governance sind der wahre Wettbewerbsvorteil. Modelle sind Commodities; der Hebel entsteht aus der Art, wie sie in bestehende Systeme eingebettet werden.
Drittens: Tempo schlägt Perfektion. In einer Phase exponentieller Modellverbesserung bedeutet Zögern, dass ein Mitbewerber in einem Jahr auf einer völlig anderen Kosten-Leistungs-Stufe operiert.
In einer idealen volkswirtschaftlichen Debatte würde man jetzt über Anpassungsstrategien für den Arbeitsmarkt, über steuerliche Anreize für KI-Integration und über Bildungsoffensiven sprechen. Stattdessen herrscht Stille – vielleicht, weil das Thema zu abstrakt wirkt, oder weil die ersten Effekte noch unter der Oberfläche bleiben. Aber wer jetzt nicht handelt, wird feststellen, dass der Moment zum Handeln rückblickend schon heute war.
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Praxisbeispiel
Figma Gründer Dylan Field über Design, KI und den Weg vom Prototyp zur erfolgreichen Plattform
Problemstellung: Viele Startups verharren zu lange in der Ideenphase, scheuen frühes Nutzerfeedback oder unterschätzen die Rolle von Design als strategischem Differenzierungsfaktor. Mit dem Aufkommen von KI verschwimmen zudem die Grenzen zwischen Design, Entwicklung und Produktmanagement – doch die meisten Teams nutzen dieses Potenzial noch nicht konsequent.
Lösung: Dylan Field, Mitgründer und CEO von Figma, beschreibt einen Ansatz, der frühes und kontinuierliches Feedback in den Mittelpunkt stellt, den Produktfokus zunächst bewusst eng hält und Design als Kernkompetenz für die Zukunft positioniert. Figma selbst beobachtet aktiv Nutzerverhalten, löst wiederkehrende Workflows aus dem Hauptprodukt heraus und entwickelt spezialisierte Tools – zunehmend unterstützt durch KI, um Prototyping zu beschleunigen und kreative Prozesse zu entlasten.
Anwendungsbeispiele:
Nutzerzentrierte Produktentwicklung: Bereits vor dem offiziellen Launch führte Figma zahllose Gespräche mit Designern, um gezielte Verbesserungen umzusetzen.
Produktdifferenzierung durch Design: Airbnb oder OpenAI setzen stark auf Designqualität als strategischen Vorteil – ein Trend, der sich laut Field mit KI weiter verstärken wird.
KI-gestützte Workflows: Figma Make erlaubt die schnelle Umsetzung von Ideen von Prompt zu App, während spezialisierte Tools wie „Slides“ oder „Buzz“ wiederkehrende Aufgaben vereinfachen.
Designer in Forschungsteams: Bei Figma arbeiten Designer direkt in der KI-Modellevaluierung, um Nutzerperspektiven früh einzubringen.
Erklärungsansatz: Fields Philosophie basiert auf dem Prinzip „Keep the simple things simple and make the complex things possible“. Frühzeitiges Testen kleiner Funktionspakete statt monatelanger Perfektionsversuche beschleunigt Lernzyklen. KI sieht er aktuell vor allem als Hebel für frühe Entwicklungsphasen (0→1) und für mehr Gestaltungsfreiheit. Langfristig erwartet er, dass Designer noch stärker Führungsrollen übernehmen – auch als Gründer – und so den Kurs ganzer Unternehmen prägen.
Fazit: Der Erfolg von Figma zeigt, wie gezieltes Nutzerfeedback, mutige Fokussierung und eine klare Designstrategie zu nachhaltigem Wachstum führen. In einer KI-getriebenen Zukunft wird Design nicht nur schöner, sondern strategisch entscheidend – für Gründer ebenso wie für etablierte Teams.
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Wenn Maschinen lernen und Menschen den Überblick verlieren
Der Historiker Yuval Noah Harari warnt, dass künstliche Intelligenz nicht nur eine technologische Errungenschaft ist, sondern eine neue Form von „fremder Intelligenz“. Anders als herkömmliche Maschinen kann sie selbstständig lernen, Entscheidungen treffen und Ideen entwickeln, die für uns unvorhersehbar sind. Damit verändert AI nicht nur unsere Wirtschaft, sondern das Fundament unserer sozialen und politischen Ordnung – oft auf unkontrollierbare Weise.
In der Menschheitsgeschichte waren Informationsnetzwerke immer an menschliche Rhythmen gebunden: Arbeit und Ruhe, Tag und Nacht. Doch AI bricht diesen organischen Zyklus. Sie arbeitet ohne Pause, überwacht ständig und könnte uns in eine Welt drängen, in der wir immer „online“ sind. Das birgt nicht nur Chancen, etwa für bessere medizinische Versorgung, sondern auch Gefahren – etwa die Machtübertragung an Systeme, deren Entscheidungen wir nicht mehr verstehen.
Hinzu kommt, dass AI die Informationsflut weiter verstärken wird. Harari betont, dass Information nicht gleich Wahrheit ist – im Gegenteil, das meiste ist Fiktion, weil es leicht zu erzeugen, aber teuer zu verifizieren ist. Um dem zu begegnen, brauchen wir lebendige Institutionen mit Selbstkorrekturmechanismen, die flexibel auf neue Bedrohungen reagieren können. Ein wichtiger Schritt sei zudem, Bots aus öffentlichen Debatten zu verbannen, sofern sie sich nicht als KI kennzeichnen.
Auf individueller Ebene empfiehlt Harari, eine Art „Informationsdiät“ einzuhalten. So wie minderwertige Nahrung den Körper krank macht, kann schlechte Information den Geist vergiften. Weniger und qualitativ hochwertigere Informationen zu konsumieren, könnte in einer von AI dominierten Welt zu einer Überlebensstrategie werden.
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... beschäftigen wir uns mit vielversprechenden Technologien für Europa, die jenseits des reinen Skalierungsparadigmas große Potenziale bieten. Wir betrachten innovative Ansätze wie modulare KI-Architekturen, adaptive semantische Vermittlungsstrukturen und dezentrale Vertrauenssysteme, die speziell auf europäische Bedürfnisse zugeschnitten sind. Unser Fokus liegt auf der Frage, wie diese Technologien konkret dazu beitragen können, Europas Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken und gleichzeitig gesellschaftliche Werte und Transparenz zu sichern.
Wir freuen uns, dass Sie das KI-Briefing regelmäßig lesen. Falls Sie Vorschläge haben, wie wir es noch wertvoller für Sie machen können, spezifische Themenwünsche haben, zögern Sie nicht, auf diese E-Mail zu antworten. Bis zum nächsten mal mit vielen neuen spannenden Insights.
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