Guten Morgen!
Willkommen zum KI-Briefing!
Diese Woche zeigt sich ein neuer Strukturwandel in der KI-Welt: Die Schlacht um Modelle und Algorithmen tritt in den Hintergrund – stattdessen geht es nun um die Besitzverhältnisse der Infrastruktur. Ob Humain in Saudi-Arabien, G42 in den Emiraten oder Googles XR-Initiative – überall entstehen physische Zentren, Geräte, Schnittstellen und Plattformen, die darüber entscheiden, wer KI betreibt, wo sie läuft und wem sie dient.
Diese infrastrukturelle Wende verändert die Spielregeln. Unternehmen wie OpenAI, Microsoft und Google integrieren vertikal, Staaten wie die USA exportieren Einfluss durch Chips, und neue Akteure sichern sich Rechenzentren als geopolitische Hebel. Wer die Infrastruktur kontrolliert, kontrolliert die Realität, in der KI wirkt – und genau um diese Realität wird jetzt gerungen.
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Was Sie in diesem Briefing erwartet
News: Trump ermöglicht massive KI-Deals mit Saudi-Arabien und den VAE, OpenAI übernimmt Jony Ives Startup für 6,5 Milliarden Dollar, Google präsentiert Gemini Ultra und Android XR, Microsoft etabliert KI-Agenten mit GitHub Copilot und Azure AI Foundry, FutureHouse KI entdeckt neues Medikament gegen Makuladegeneration, OpenAI und Google dominieren KI-Nutzung im Frühjahr 2025 & Apple öffnet KI-Modelle für Drittanbieter-Apps
Deep Dive: Wie Unternehmen durch AI-First-Strategien ihre gesamte Wertschöpfung neu erfinden 🚀
In aller Kürze: Salesforce bringt KI-Agenten in Slack für automatisierte Teamarbeit, OpenAI baut mit G42 ein KI-Rechenzentrum in Abu Dhabi, Anthropic veröffentlicht neue Claude-Modelle mit Fokus auf Autonomie, Devstral von Mistral AI setzt neue Maßstäbe bei Open-Source-KI für Entwickler & DeepMind stärkt Sicherheit von Gemini gegen indirekte Prompt-Angriffe
Videos & Artikel: Nvidia fordert globalen Marktzugang und stellt neue KI-Plattform Dynamo vor, ASML revolutioniert Chipfertigung mit neuer High NA EUV-Technologie, UBS setzt auf KI-Avatare für skalierbare Analystenvideos im Kundenservice, SAP führt Joule Studio für individuelle KI-Prozessautomatisierung ein & Poe-Nutzungsanalyse zeigt Marktverschiebungen bei KI-Modellen und Plattformtrends
Impuls: Intelligenz durch Valenz und Schichtung
Umfrage: Wie zuversichtlich sind Sie in Bezug auf die wirtschaftliche Zukunft Europas als Unternehmensstandort in den nächsten zehn Jahren?
Meinung: Ein europäischer Weg zur KI. Vertrauen ist unsere Infrastruktur 🇪🇺
Praxisbeispiel: AI-Filmproduktion mit Flow von Google 🎥
YouTube: Mit Sam Altman in der Stargate-Megafabrik von OpenAI
Cartoon: Selbständigkeit der KI-Agenten 😅
News
Geo-Politik
Trump ermöglicht massive KI-Deals mit Saudi-Arabien und den VAE

Quelle: Shutterstock
Zusammenfassung: Während seiner jüngsten Reise in den Nahen Osten hat Donald Trump weitreichende Technologieabkommen mit Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) initiiert. Diese beinhalten unter anderem die Lieferung von Hunderttausenden hochentwickelter KI-Chips von US-Unternehmen wie Nvidia und AMD. In Saudi-Arabien wird das neue, staatlich unterstützte KI-Unternehmen Humain 18.000 Nvidia-Chips für ein 500-Megawatt-Rechenzentrum erhalten. Die VAE planen den Bau des größten KI-Rechenzentrums außerhalb der USA in Abu Dhabi, mit einer Kapazität von 5 Gigawatt. Diese Entwicklungen sind der Beginn einer weitreichenden Veränderung im Machtgefüge der globalen KI-Landschaft.
Neue KI-Infrastruktur in Saudi-Arabien: Das neu gegründete saudische KI-Unternehmen Humain, unterstützt vom staatlichen Public Investment Fund, hat Vereinbarungen mit Nvidia und AMD getroffen. Geplant ist der Aufbau von Rechenzentren mit einer Gesamtleistung von 500 Megawatt, ausgestattet mit Hunderttausenden von KI-Chips, um Saudi-Arabien als führenden Akteur im KI-Bereich zu etablieren.
Ambitionierte Pläne der VAE: In Abu Dhabi soll ein 10 Quadratmeilen großes KI-Campus mit einer Leistung von 5 Gigawatt entstehen, betrieben von der staatlich unterstützten Firma G42. Dieses Zentrum könnte bis zu 2,5 Millionen Nvidia B200-Chips beherbergen und würde damit das größte KI-Rechenzentrum außerhalb der USA darstellen.
Sicherheitsbedenken und geopolitische Risiken: Experten äußern Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit, dass diese fortschrittlichen Technologien über die Golfstaaten an China gelangen könnten. Trotz Zusicherungen der USA, die Technologieexporte zu überwachen, bleibt das Risiko bestehen, insbesondere angesichts der bestehenden Beziehungen der VAE und Saudi-Arabiens zu China.
Warum das wichtig ist: Die USA treiben den Export sensibler KI-Technologie in autoritär regierte Staaten gezielt voran und schaffen damit neue Realitäten im globalen Machtgefüge. Saudi-Arabien und die VAE werden zu eigenständigen Knotenpunkten im KI-Ökosystem, ausgestattet mit westlicher Hardware und ambitionierten staatlichen Programmen. Für Unternehmen entstehen enorme Geschäftschancen, gleichzeitig steigt das Risiko strategischer Kontrollverluste. Je enger diese Staaten mit China verflochten bleiben, desto größer wird die Unsicherheit darüber, wo westliche Technologie letztlich eingesetzt wird. Die Entscheidung, solche Exporte zuzulassen, signalisiert eine neue Risikobereitschaft in Washington, bei der wirtschaftlicher Einfluss gegenüber sicherheitspolitischer Vorsicht an Gewicht gewinnt.
Präsentiert von Beyondweb
Beyondweb hilft Marken, im KI‑Zeitalter sichtbar zu bleiben

Quelle: BeyondWeb
Immer mehr Menschen nutzen KI‑gestützte Suchsysteme wie ChatGPT oder Perplexity, um Informationen zu finden, Meinungen zu bilden und Entscheidungen zu treffen. Die Schweizer Agentur Beyondweb entwickelt KI-feste Strategien, damit Unternehmen im Zeitalter der KI-Suche nicht an Relevanz verlieren. Beyondweb kombiniert menschliche Kreativität mit gezieltem KI-Einsatz bei der Content-Produktion. Durch fundierte PR-Kampagnen und strategische Linkplatzierungen wird die Relevanz der Inhalte zusätzlich gesteigert. So entsteht die Sichtbarkeit genau dort, wo sie zählt: bei den Kunden. Beyondweb liefert damit praxisnahe Antworten auf die drängende Frage, wie man in einem Web sichtbar bleibt, das zunehmend von Algorithmen statt von Menschen durchforstet wird.
Holistischer Ansatz: Beyondweb versteht SEO nicht als rein technische Disziplin, sondern als strategisches Differenzierungsinstrument. Im Mittelpunkt stehen Positionierung, Nutzerintention und Content‑Qualität – nicht allein Keywords. Das Ergebnis: Sichtbarkeit, die sich klar vom uniformen KI‑Content abhebt.
Hybride Texterstellung: Werkzeuge wie SurferSEO oder GPT-gestützte Textvorschläge setzt Beyondweb gezielt ein, ergänzt sie aber stets durch redaktionelle Qualitätssicherung. Die Markenidentität bleibt erkennbar, die Inhalte wirksam. Automatisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um die Bedürfnisse der Zielgruppe präzise zu bedienen.
Wettbewerbsvorsprung durch Marktintelligenz: Das Team beobachtet kontinuierlich, wie sich Large Language Models, Nutzerverhalten, Ranking‑Logiken unter KI-Einfluss verändern. Auf dieser Basis entstehen maßgeschneiderte Strategien, damit Kunden langfristig sichtbar und relevant bleiben.
Warum das wichtig ist: Die Ära der klassischen Google-Suche geht zu Ende. Immer mehr Menschen greifen auf KI-Suchen zurück, und Google hat in den USA bereits seinen AI‑Mode vorgestellt. Künftig verschmelzen LLM-Antworten mit klassischen Suchresultaten. Was gestern für Sichtbarkeit sorgte, funktioniert heute nicht mehr. Profil und Differenzierung werden zur eigentlichen Herausforderung. Unternehmen, die weiterhin auf Standard‑SEO‑Prozesse und vollautomatisierte Texte setzen, gefährden ihre digitale Auffindbarkeit. Beyondweb bietet den Gegenentwurf – eine hybride Arbeitsweise, kontinuierliche Marktbeobachtung und gezielten KI-Einsatz. Das ist die Basis für nachhaltigen Erfolg.
KI-Hardware
OpenAI übernimmt Jony Ives Startup für 6,5 Milliarden Dollar
Zusammenfassung: OpenAI hat das von Ex-Apple-Designer Jony Ive gegründete KI-Hardware-Startup io für 6,5 Milliarden US-Dollar übernommen. Der Deal, der vollständig in Aktien abgewickelt wurde, bringt über 50 Ingenieure und Designer, darunter ehemalige Apple-Veteranen, zu OpenAI. Ives Designfirma LoveFrom wird künftig das gesamte Design bei OpenAI verantworten. Die erste Produktveröffentlichung aus dieser Zusammenarbeit wird für 2026 erwartet.
Strategische Integration: OpenAI integriert das 55-köpfige Team von io vollständig in das Unternehmen. Unter den neuen Mitarbeitern sind auch ehemalige Apple-Designer wie Tang Tan und Evans Hankey, die künftig an KI-gesteuerter Hardware arbeiten werden.
Designverantwortung: Die kreative Leitung für OpenAI – inklusive Hardware- und Softwaredesign – übernimmt die Designfirma LoveFrom von Jony Ive.
Produktvision: Geplant sind Geräte, die weit über herkömmliche Bildschirme hinausgehen und eine natürlichere Interaktion mit KI ermöglichen. Sam Altman beschreibt den ersten Prototypen bereits als das „coolste Stück Technologie, das die Welt je gesehen hat“.
Warum das wichtig ist: OpenAI macht einen entscheidenden Schritt zur vertikalen Integration und etabliert die physische Nutzerschnittstelle als strategisches Territorium im KI Wettbewerb. Mit der Kontrolle über Design, Hardware und Software entsteht ein geschlossenes Ökosystem, das nicht nur technologische Differenzierung ermöglicht, sondern auch die Distributionsmacht massiv verschiebt. Wer die Schnittstelle kontrolliert, kontrolliert die Datenströme, die Nutzungsgewohnheiten und letztlich die Monetarisierungskanäle. Für Marktteilnehmer bedeutet das eine neue Runde der Plattformkonkurrenz, in der nicht das beste Modell gewinnt, sondern die beste Nutzerbindung.
Strategie
Google präsentiert Gemini Ultra und Android XR
Zusammenfassung: Auf der Google I/O 2025 präsentierte Google bedeutende Fortschritte im Bereich Künstliche Intelligenz und erweiterter Realität. Mit dem neuen Premium-Abo "Gemini Ultra" für knapp 250 US-Dollar monatlich erhalten Nutzer Zugang zu fortschrittlichen KI-Tools wie dem Video-Generator Veo 3, dem Bildgenerator Imagen 4 und dem Deep-Think-Modus von Gemini 2.5 Pro. Parallel dazu stellte Google die Android XR-Plattform vor, die in Zusammenarbeit mit Partnern wie Warby Parker und Samsung entwickelt wurde. Diese Smart Glasses integrieren Funktionen wie Echtzeitübersetzung, Navigation und visuelle Kontextverarbeitung durch das KI-System Gemini.
Premium-KI-Abo mit erweiterten Funktionen: Das neue Abo Gemini Ultra bietet neben Veo 3 und Imagen 4 auch den Deep-Think-Modus von Gemini 2.5 Pro, der komplexe Aufgaben durch erweiterte Kontextverarbeitung bewältigen kann. Zusätzlich erhalten Nutzer Zugang zu 30 TB Cloud-Speicher sowie YouTube Premium.
Android XR Smart Glasses: Die vorgestellten Smart Glasses kombinieren Kameras, Mikrofone und optionale Displays, um Informationen direkt im Sichtfeld anzuzeigen. Durch die Integration von Gemini Live können Nutzer per Sprachbefehl Nachrichten senden, Termine erstellen oder Wegbeschreibungen abrufen.
Project Astra: Als multimodaler KI-Assistent ermöglicht Project Astra eine nahezu latenzfreie Interaktion mit der Umgebung. Durch die Kombination von Kamera- und Sprachdaten kann die KI Objekte erkennen, Fragen beantworten und proaktiv Unterstützung bieten.
Warum das wichtig ist: Google positioniert sich mit Gemini Ultra und Android XR als zentraler Infrastrukturanbieter für KI-gestützte Interaktion im Alltag und in Unternehmen. Die Kombination aus multimodaler Assistenz, Echtzeitverarbeitung und generativer Premiumdienste zielt klar auf ein Ökosystem mit hoher Nutzerbindung und wiederkehrenden Umsätzen. Gleichzeitig verschiebt sich der Wettbewerb in Richtung vertikal integrierter KI-Plattformen, bei denen Hardware, Software und Cloud-Infrastruktur aus einer Hand kommen. Für Unternehmen entstehen neue Anwendungsfelder, die Effizienz und Nutzererlebnis in Echtzeit verknüpfen.
Unternehmensautomatisierung
Microsoft etabliert KI-Agenten mit GitHub Copilot und Azure AI Foundry
Zusammenfassung: Auf der Build 2025 präsentierte Microsoft eine umfassende Strategie zur Integration von KI-Agenten in seine Produktpalette. GitHub Copilot wurde zu einem autonomen Coding-Agenten weiterentwickelt, der Aufgaben wie Fehlerbehebung und Dokumentation eigenständig übernimmt. Azure AI Foundry ermöglicht nun die Orchestrierung mehrerer spezialisierter Agenten, unterstützt durch offene Protokolle wie MCP und A2A. Zudem wurde das Model Context Protocol (MCP) nativ in Windows 11 integriert, um KI-Agenten einen sicheren und standardisierten Zugriff auf Systemressourcen zu ermöglichen. Diese Entwicklungen stellen einen bedeutenden Schritt hin zu einer offenen, agentengesteuerten Weblandschaft dar.
GitHub Copilot als autonomer Coding-Agent: Der überarbeitete GitHub Copilot fungiert nun als eigenständiger Agent, der Aufgaben wie das Beheben von Fehlern, das Hinzufügen von Funktionen und die Verbesserung von Dokumentationen übernimmt. Dabei analysiert er den Code, führt Änderungen durch und dokumentiert seine Entscheidungen, bevor er die Ergebnisse zur Überprüfung vorlegt. Diese Funktion ist in Visual Studio Code integriert und steht Enterprise-Nutzern zur Verfügung.
Azure AI Foundry für Multi-Agenten-Systeme: Azure AI Foundry unterstützt jetzt die Entwicklung und Verwaltung von Multi-Agenten-Systemen. Mit Unterstützung für Protokolle wie Agent2Agent (A2A) und Model Context Protocol (MCP) können Entwickler spezialisierte Agenten orchestrieren, die komplexe Aufgaben gemeinsam bearbeiten. Unternehmen wie Fujitsu und NTT DATA nutzen diese Plattform bereits zur Automatisierung von Geschäftsprozessen.
MCP als Teil der Windows-Plattform: Mit der nativen Integration des von Anthropic entwickelten Model Context Protocol (MCP) in Windows 11 macht Microsoft sein Betriebssystem zur Agenten-Plattform. MCP fungiert als offener Standard für den sicheren, standardisierten Zugriff von KI-Agenten auf Systemressourcen, Datenquellen und Dienste. Diese tiefgreifende Integration bildet das technische Fundament für eine neue Generation von Desktop-Agenten, die Aufgaben direkt im Betriebssystemkontext autonom ausführen können.
Warum das wichtig ist: Microsoft etabliert mit GitHub Copilot und Azure AI Foundry ein neues Betriebssystem für Unternehmensautomatisierung. Die Kombination aus autonomen KI-Agenten, offenen Protokollen und tief integrierten Plattformdiensten schafft eine technische Architektur, in der spezialisierte Agenten künftig ganze Wertschöpfungsketten abbilden können. Die Integration in Windows 11 signalisiert dabei den Anspruch, agentenbasierte Interaktion zum Standard der täglichen Arbeit zu machen. Für Unternehmen bedeutet das eine neue Phase der Produktivitätssteigerung jenseits klassischer Automatisierung. Gleichzeitig verankert Microsoft seine Position als führender Infrastrukturanbieter im entstehenden Agenten-Ökosystem und setzt Standards, die weit über die eigenen Produkte hinausreichen.
Wissenschaft
FutureHouse KI entdeckt neues Medikament gegen Makuladegeneration
Zusammenfassung: Das KI-Forschungsinstitut FutureHouse hat mit seinem Multi-Agenten-System "Robin" einen bedeutenden Durchbruch erzielt. Robin identifizierte das bereits für Glaukom zugelassene Medikament Ripasudil als potenzielle Therapie für die trockene altersbedingte Makuladegeneration (dAMD), eine der Hauptursachen für Erblindung weltweit. Die KI übernahm eigenständig Literaturrecherche, Hypothesenbildung, Versuchsplanung und Datenanalyse. Die experimentelle Validierung erfolgte durch menschliche Forscher. Der gesamte Prozess – von der Konzeption bis zur Veröffentlichung – dauerte lediglich 2,5 Monate.
Neue Rolle von KI in der Arzneimittelforschung: Robin kombinierte spezialisierte Agenten für Literaturrecherche (Crow), Molekülauswahl (Falcon) und Datenanalyse (Finch), um Ripasudil als Wirkstoffkandidaten zu identifizieren. Die KI schlug gezielte RNA-Sequenzierungsexperimente vor und analysierte die Ergebnisse, was zur Entdeckung eines neuen Wirkmechanismus führte.
Erste autonome Entdeckung eines Wirkstoffs: Robin entwickelte eigenständig die Hypothese, dass die Förderung der Phagozytose im retinalen Pigmentepithel therapeutisch wirksam sein könnte. Nach Tests mit verschiedenen Molekülen identifizierte die KI Ripasudil als den vielversprechendsten Kandidaten. Die gesamte intellektuelle Arbeit – von der Hypothese bis zur Datenanalyse – wurde von Robin autonom durchgeführt.
Schnelle Umsetzung und Open-Source-Verfügbarkeit: Der gesamte Forschungsprozess, von der Idee bis zur Veröffentlichung, wurde in nur 2,5 Monaten abgeschlossen. FutureHouse hat Robin am 27. Mai als Open-Source-Projekt veröffentlicht, um die wissenschaftliche Community zur weiteren Nutzung und Entwicklung zu ermutigen.
Warum das wichtig ist: Robin steht für den Übergang von KI als Assistenzsystem hin zu einem eigenständig forschenden epistemischen Akteur. Zum ersten Mal übernimmt eine KI den gesamten wissenschaftlichen Erkenntnisprozess – von der Hypothese bis zur datenbasierten Validierung – ohne menschliche Steuerung in der intellektuellen Kette. Das verändert die Grundlagen pharmazeutischer Innovation fundamental. Für forschungspolitische und ökonomische Entscheider geht es nun um mehr als Effizienzgewinne. Wer solche Systeme institutionell einbettet und strategisch absichert, sichert sich Souveränität in der kommenden bio-digitalen Wissensökonomie. Die Open-Source-Veröffentlichung von Robin senkt zudem Eintrittsbarrieren und könnte die globale Forschungslandschaft dezentralisieren – mit disruptivem Potenzial für bestehende Machtverhältnisse.
KI-Nutzungstrends
OpenAI und Google dominieren KI-Nutzung im Frühjahr 2025

Quelle: Poe
Zusammenfassung: Die KI-Plattform Poe hat in einem Bericht Veränderungen in der Nutzung von KI-Modellen untersucht. Insbesondere bei Text- und Bildgenerierungsmodellen zeigen sich deutliche Verschiebungen in den Marktanteilen. Während OpenAI und Google mit ihren neuesten Modellen an Einfluss gewinnen, verzeichnen andere Anbieter Rückgänge. Die Daten basieren auf aggregierten Nutzungsstatistiken von Poe-Nutzern zwischen Januar und Mai 2025.
Marktanteilsverschiebungen bei Textmodellen: OpenAI's GPT-4.1 und Googles Gemini 2.5 Pro haben innerhalb weniger Wochen nach ihrer Einführung Marktanteile von etwa 10 % bzw. 5 % erreicht. Im Gegensatz dazu verzeichnete die Claude-Familie von Anthropic einen Rückgang von etwa 10 % im gleichen Zeitraum.
Aufstieg von Bildgenerierungsmodellen: Die GPT-Image-1-API von OpenAI erreichte innerhalb von zwei Wochen nach ihrer Einführung einen Marktanteil von 17 % im Bereich der Bildgenerierung. Googles Imagen3-Familie konnte ihren Anteil von etwa 10 % auf 30 % steigern, während die FLUX-Familie von Black Forest Labs einen leichten Rückgang von 45 % auf 35 % verzeichnete.
Entwicklung im Bereich der Videoerzeugung: Die neu eingeführte Kling-Familie von Kuaishou erreichte innerhalb von drei Wochen einen Marktanteil von etwa 30 % im Bereich der Videogenerierung, wobei Kling-2.0-Master allein 21 % ausmachte. Googles Veo 2 hält weiterhin einen stabilen Marktanteil von etwa 20 %.
Warum das wichtig ist: Die beobachteten Veränderungen in der Nutzung von KI-Modellen auf Poe spiegeln die dynamische Entwicklung im KI-Sektor wider. Die schnelle Adoption neuer Modelle von OpenAI und Google zeigt deren Innovationskraft und die Fähigkeit, Marktanteile zügig zu gewinnen. Gleichzeitig verdeutlicht der Rückgang anderer Anbieter die Notwendigkeit kontinuierlicher Weiterentwicklung, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für Unternehmen und Entscheidungsträger bedeutet dies, dass sie ihre KI-Strategien regelmäßig überprüfen und anpassen müssen, um von den neuesten technologischen Fortschritten zu profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
KI-Modelle
Apple öffnet KI-Modelle für Drittanbieter-Apps

Quelle: Shutterstock
Zusammenfassung: Apple plant, seine lokalen KI-Modelle für Drittentwickler freizugeben. Ein entsprechendes Software Development Kit (SDK) soll auf der Worldwide Developers Conference (WWDC) am 9. Juni vorgestellt werden. Zunächst erhalten Entwickler Zugriff auf kleinere Modelle, die direkt auf Geräten laufen, während Cloud-basierte Modelle vorerst ausgeschlossen bleiben. Diese Öffnung ermöglicht es Entwicklern, eigene KI-Funktionen in ihre Apps zu integrieren und stellt einen strategischen Schritt Apples dar, um im Wettbewerb mit Unternehmen wie Google und Samsung aufzuholen.
Neue Entwicklungswerkzeuge für Drittanbieter: Mit dem geplanten SDK können Entwickler erstmals direkt auf Apples lokale KI-Modelle zugreifen, um eigene Funktionen wie Textzusammenfassungen oder Bildgenerierung in ihre Apps zu integrieren. Bisher war lediglich die Nutzung vorgefertigter Funktionen möglich.
Fokus auf On-Device-Modelle: Apple setzt auf kleinere KI-Modelle, die direkt auf Geräten wie iPhones oder Macs laufen. Dies ermöglicht schnelle Reaktionszeiten und erhöht die Datensicherheit, da keine Cloud-Verbindung erforderlich ist.
Strategische Positionierung im KI-Markt: Durch die Öffnung seiner KI-Modelle für Drittentwickler positioniert sich Apple stärker im wachsenden Markt für Künstliche Intelligenz und bietet eine Alternative zu bestehenden Lösungen von Wettbewerbern.
Warum das wichtig ist: Apple verfolgt mit der Öffnung seiner On-Device-KI-Modelle für Drittentwickler eine strategische Neupositionierung und etabliert ein datenschutzorientiertes Architekturmodell, das besonders für Unternehmen in regulierten Branchen wie Gesundheit, Finanzen oder öffentliche Verwaltung attraktiv ist. In einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen und regulatorischer Unsicherheiten bietet Apple eine eigenständige Alternative zu Cloud-zentrierten Lösungen von Google, OpenAI oder Microsoft und adressiert damit gleichermaßen Compliance-Anforderungen und digitale Souveränitätsbedenken. Gleichzeitig stärkt Apple seine Plattformökonomie, indem es Drittentwickler stärker an das eigene Ökosystem bindet, ohne Kontrolle über Nutzerdaten oder Systemarchitektur abzugeben.
Deep Dive
Wie Unternehmen durch AI-First-Strategien ihre gesamte Wertschöpfung neu erfinden

Quelle: Shutterstock
Könnte es sein, dass nicht mehr der Markt, sondern die Maschine den nächsten Wettbewerbsvorteil bestimmt? Was sich wie eine Hypothese aus einem Science-Fiction-Roman liest, ist für viele Unternehmen bereits Realität. Immer mehr Organisationen ersetzen klassische Managementlogik durch eine radikal neue Denkweise: den AI-First-Ansatz. In dieser Logik ist Künstliche Intelligenz nicht nur ein Tool, sondern der Ausgangspunkt aller strategischen Überlegungen. Die Revolution beginnt nicht am Ende der Wertschöpfungskette – sie beginnt mit einer Frage: Was, wenn wir dieses Problem zuerst mit KI lösen?
Ein neues Paradigma entsteht wenn KI zum Startpunkt jeder Unternehmensentscheidung wird
Der Kern einer AI-First-Strategie liegt in einer grundlegenden Umkehr unternehmerischer Logik. Anstatt Probleme zunächst durch menschliche Expertise zu analysieren und erst danach nach technischer Unterstützung zu suchen, fragen AI-First-Unternehmen direkt: Kann KI das besser, schneller oder günstiger? Diese Denkweise bringt nicht nur Effizienz, sondern Innovation – denn sie eröffnet Lösungsräume, die zuvor undenkbar waren. Bei Shopify ist der KI-Assistent „Sidekick“ nicht nur Content-Generator, sondern auch Preisstratege und Logistikplaner. Duolingo wiederum entwickelte mithilfe generativer KI 148 neue Sprachkurse in einem Jahr – ein Jahrzehntprojekt in der alten Welt. Wer KI wirklich als strategisches Fundament begreift, schafft sich ein Spielfeld, auf dem klassische Regeln nicht mehr gelten.
Geschäftsmodelle die ohne KI gar nicht mehr denkbar wären verändern Branchenstrukturen
Die Wertschöpfung von AI-First-Unternehmen ist nicht nur effizienter – sie ist von Grund auf neu konzipiert. Unternehmen wie Box ersetzen klassische Ordnerstrukturen durch dynamische Metadaten-Systeme. Plattformmodelle wie Uber nutzen KI, um Nachfrage, Angebot und Preisgestaltung in Echtzeit zu synchronisieren. Daraus entstehen neue Geschäftsmodell-Kategorien wie AI Product as a Service, AI-gestützte Datenmonetarisierung oder KI-getriebene Plattformökonomie. Diese Modelle nutzen KI nicht additiv, sondern konstitutiv: Ohne KI gäbe es weder das Produkt noch den Markt. Erfolgsfaktoren sind skalierbare Datenpipelines, adaptive KI-Modelle und eine Governance-Struktur, die Innovationen fördert, ohne Risiken zu ignorieren.
Die Architektur der Transformation beginnt mit einem CEO der selbst KI nutzt
AI-First ist kein IT-Projekt – es ist eine Management- und Kulturtransformation. Der Wandel beginnt mit Führungskräften, die nicht delegieren, sondern selbst anwenden. Der CEO, der eigene Tools zur Sprachnachrichtenanalyse baut, sendet ein starkes Signal: KI ist keine Spezialdisziplin, sondern Teil moderner Führung. Unternehmen wie Choco, die 100 % ihrer Neureinnahmen über KI-Produkte erzielen, beweisen, dass AI-First funktioniert kann, wenn es zur unternehmerischen DNA wird. Der Weg dorthin sollte durch klare strategische Zielsetzung strukturiert werden sowie den Aufbau interdisziplinärer KI-Kompetenz, der Förderung einer experimentellen Fehlerkultur und die Integration von KI in alltägliche Prozesse. Es geht nicht um flächendeckende Automatisierung – es geht um gezielte Hebelwirkung.
Wenn aus Technologie Kultur wird verändert sich nicht nur die Effizienz sondern das Selbstverständnis
Die technologische Infrastruktur ist wichtig – aber sie reicht nicht. AI-First braucht eine Kultur, in der Daten als Inspirationsquelle und KI als kreativer Partner verstanden wird. Führungskräfte sind in diesem Wandel mehr als Entscheider. Sie sind Vorbilder, Möglichmacher sowie Übersetzer zwischen Mensch und Maschine. Unternehmen wie Salesforce und Klarna zeigen, wie diese Kultur praktisch entstehen kann. Durch Freiräume für KI-Experimente, transparente Kommunikation über Chancen und Risiken sowie durch Programme zur Kompetenzentwicklung auf allen Ebenen. Der „Chief AI Officer“ ist dabei nicht nur Technologe, sondern Brückenbauer zwischen Vision und Umsetzung. Eine AI-First-Kultur erkennt: Technologie dient dem Menschen – nicht umgekehrt.
Der wahre Wettbewerbsvorteil liegt in der Geschwindigkeit der Adaption und nicht im Besitz von Technologie
Die nächste Dekade wird nicht von der Technologie selbst entschieden, sondern von der Geschwindigkeit, mit der Unternehmen sie in ihre Struktur, Kultur und Prozesse integrieren. Startups, frei von Altlasten, zeigen, wie schnell dieser Wandel möglich ist. Choco, Duolingo, Shopify beweisen, dass konsequentes handeln nicht nur schneller skaliert, sondern auch intelligenter. Demgegenüber kämpfen etablierte Unternehmen mit technischen Schulden und kulturellen Barrieren. Der wahre Wettbewerbsvorteil liegt nicht im Besitz von KI, sondern in der Fähigkeit, sie zu operationalisieren. Und das beginnt mit einer klaren Haltung: KI nicht als Werkzeug zu sehen, sondern als Denkweise.
Der Übergang zu AI-First ist kein einmaliger Schritt sondern ein evolutionärer Prozess mit ethischer Verantwortung
Die Implementierung von AI-First ist kein Ziel, sondern ein Weg – einer, der kontinuierlich Justierung, Lernen und ethisches Bewusstsein erfordert. Die Transformation beeinflusst Arbeitsplätze, Entscheidungsprozesse und Geschäftsmodelle. Unternehmen müssen verantwortungsvoll handeln: durch erklärbare Algorithmen, Datenschutz als Standard und die bewusste Gestaltung von Mensch-Maschine-Kollaboration. Die erfolgreichsten AI-First-Strategien integrieren Governance von Anfang an – nicht als Bremse, sondern als Beschleuniger nachhaltiger Innovation. Der Bitkom zufolge sehen fast 40 % der Tech-Startups ethische KI bereits als entscheidenden Faktor im Wettbewerb um Kapital und Talente. Die Zeit des Wartens ist vorbei. Die Zeit des bewussten Handelns beginnt jetzt.
In aller Kürze

Quelle: Salesforce
Salesforce: Mit der Einführung von „Agentforce in Slack“ bringt Salesforce spezialisierte KI-Agenten direkt in Slack und positioniert sich damit als Konkurrent zu Microsoft Copilot und Google Gemini. Die digitalen „Teammates“ ermöglichen unternehmensspezifische Automatisierung, Datenzugriff und Workflow-Steuerung. Vorlagen für häufige Anwendungsfälle sowie neue Funktionen wie Slack Enterprise Search und General Slack Topic erleichtern den Einstieg. Frühanwender berichten von erheblichen Effizienzgewinnen. Salesforce setzt auf eine Zukunft der Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI, mit Slack als zentraler Plattform für wissensgestützte Agenten.
OpenAI: Der KI-Entwickler OpenAI kooperiert mit dem Unternehmen G42 aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), um ein hochleistungsfähiges Rechenzentrum in Abu Dhabi zu errichten. Das Projekt namens "Stargate UAE" soll bis zu 1 Gigawatt leisten und stellt OpenAIs erstes Großvorhaben außerhalb der USA dar. Die VAE unterstreichen damit ihren Anspruch, globale Drehscheibe für KI zu werden. Das Rechenzentrum wird gemeinsam mit Oracle betrieben, unterstützt von Nvidia, Cisco und SoftBank. Die erste Bauphase soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Anthropic: Mit der Einführung von Claude Opus 4 und Sonnet 4 setzt Anthropic neue Maßstäbe im Bereich der KI-Modelle. Opus 4 überzeugt durch herausragende Fähigkeiten im Programmieren und ist besonders für langanhaltende, autonome Aufgaben prädestiniert. Sonnet 4 kombiniert Effizienz mit hoher Leistung für den Alltagsgebrauch. Beide Modelle beherrschen erweitertes Denken, können Tools wie Websuche einsetzen und verfügen über verbesserten Langzeitspeicher. Die Veröffentlichung erfolgt unter strengen Sicherheitsstufen (ASL-3 bzw. ASL-2), um Missbrauch vorzubeugen.
Devstral: Mistral AI stellt mit Devstral ein neues Open-Source-Modell für softwareentwicklungsbezogene KI-Agenten vor. Entwickelt in Kooperation mit All Hands AI, übertrifft Devstral auf dem SWE-Bench Verified Benchmark alle bisherigen Open-Source-Modelle deutlich und erzielt 46,8 % Genauigkeit. Es läuft effizient auf lokalen Maschinen (z. B. RTX 4090 oder Mac mit 32 GB RAM) und eignet sich gleichermaßen für Privatnutzer wie für sicherheitskritische Unternehmensanwendungen. Verfügbar unter Apache-2.0-Lizenz, lässt sich das Modell lokal betreiben oder per API nutzen.
Google DeepMind: Mit dem Whitepaper „Lessons from Defending Gemini Against Indirect Prompt Injections“ dokumentiert DeepMind neue Sicherheitsmaßnahmen für Gemini 2.5. Zentrale Bedrohung ist die indirekte Prompt-Injektion, bei der manipulierte Inhalte aus Drittquellen die KI zu ungewollten Handlungen verleiten. Um dieser Herausforderung zu begegnen, nutzt DeepMind automatisiertes Red-Teaming (ART), modellinterne Härtung und dynamische Abwehrmechanismen. Besonders adaptive Angriffe erfordern kontinuierliche Sicherheitsbewertungen. Ziel ist eine widerstandsfähige, vertrauenswürdige KI mit mehrschichtigem Schutzansatz.
Videos & Artikel
Nvidia: CEO Jensen Huang sprach im Stratechery-Interview über die geopolitischen Herausforderungen rund um Chip-Exportkontrollen, neue KI-Initiativen im Nahen Osten und Nvidias strategische Positionierung als Hersteller von KI-Fabriken. Huang kritisiert die US-Politik als kontraproduktiv und betont die Notwendigkeit eines globalen Marktzugangs, insbesondere in China. Außerdem erläutert er, wie die firmeneigene Softwareplattform „Dynamo“ die KI-Inferenzleistung optimiert. Nvidias „Full-Stack“-Strategie erlaubt zugleich modulare Nutzung. Im Gaming-Bereich bleibt GeForce laut Huang essenziell für die gesamte Produktentwicklung.
ASML: Das niederländische Unternehmen ASML hat mit der neuen High NA EUV-Maschine eine technische Revolution im Chipdesign eingeläutet. Diese 400-Millionen-Dollar-Anlage, größer als ein Doppeldeckerbus, ermöglicht es führenden Halbleiterherstellern wie Intel, TSMC und Samsung, komplexeste Chips mit bisher unerreichter Präzision herzustellen. Die Technologie basiert auf extrem ultraviolettem Licht (EUV) mit einer Wellenlänge von nur 13,5 nm, das mithilfe von CO₂-Lasern und flüssigem Zinn erzeugt wird. Mit dem High NA-System verbessert ASML die Auflösung weiter und verringert gleichzeitig die Prozesskomplexität. Eine noch leistungsstärkere Generation – Hyper NA – ist bereits in Planung.
UBS: Die Schweizer Großbank UBS nutzt generative KI-Modelle von OpenAI und Synthesia, um digitale Avatare ihrer Analysten zu erstellen. Diese KI-gestützten Videos sollen der steigenden Nachfrage von Kunden nach kurzen, videobasierten Research-Formaten gerecht werden und gleichzeitig interne Ressourcen schonen. Analysten erstellen zunächst Berichte, aus denen mit KI ein Skript generiert wird, das sie freigeben und das anschließend als Avatar-Video produziert wird. Rund 5.000 Videos jährlich sind geplant. Alle Inhalte sind als KI-generiert gekennzeichnet und bedürfen individueller Zustimmung.
SAP: Joule Studio ist eine neue Funktion in SAP Build, mit der Unternehmen mithilfe intuitiver Drag-and-Drop-Tools KI-Agenten und Skills für individuelle Geschäftsprozesse erstellen und implementieren können. Die Lösung kombiniert tiefgreifende Einbindung in SAP-Daten, ein offenes agentisches Framework sowie Sicherheits- und Compliance-Funktionen auf Enterprise-Niveau. So lassen sich Prozesse automatisieren, KI-Agenten flexibel in Drittanwendungen integrieren und gleichzeitig Datenschutz und Governance zentral verwalten.
Poe (Quora): Die Frühjahrsanalyse 2025 zeigt klare Verschiebungen im Nutzungsverhalten von KI-Modellen auf Poe. Während OpenAI mit seinen neuen Reasoning-Modellen (z. B. o4-mini) rasch Marktanteile gewinnt, verliert DeepSeek nach einem kurzen Hype an Boden. Google Gemini 2.5 Pro etabliert sich schnell bei anspruchsvollen Aufgaben. Im Bildbereich rückt GPT-Image-1 an die Spitze, während Kling 2.0 in der Videogenerierung dominiert. Bei TTS bleibt ElevenLabs führend, doch Wettbewerber wie Cartesia und Unreal Speech holen auf. Die Plattform bleibt ein Frühindikator für Marktveränderungen.
Impuls
Intelligenz durch Valenz und Schichtung

Quelle: Michael Timothy Bennett
Impuls der Woche: How to build a conscious machine?
Inhalt: Diese Doktorarbeit entwickelt ein radikal neues Modell für künstliche Intelligenz und Bewusstsein, das auf einem unendlichen Stapel von Abstraktionsebenen basiert. Besonders provokant ist die These, dass Qualia – also subjektive Empfindungen wie Farben oder Gerüche – durch Systeme von „Valenz-Tapisserien“ entstehen, die kausale Identitäten klassifizieren. Die Verbindung zwischen allgemeiner Intelligenz, Bewusstseinsstufen und biologischer Adaptivität wird empirisch belegt und durch das Konzept des „w-maxing“ theoretisch untermauert.
Kontext: Michael Timothy Bennett ist Computerwissenschaftler an der Australian National University und wurde mehrfach für seine Beiträge zur Allgemeinen künstlichen Intelligenz ausgezeichnet. Seine Forschung vereint philosophische Argumentation, mathematische Formalisierung und experimentelle Evidenz. Zuvor war er unter anderem Musiker, Spieleentwickler und Mitgründer eines erfolgreichen KI-Startups. Seine interdisziplinäre Expertise macht ihn zu einer ungewöhnlichen, aber einflussreichen Stimme in der Debatte um maschinelles Bewusstsein – mit medialer Resonanz von Newsweek bis Sabine Hossenfelder.
Umfrage
Ihre Meinung interessiert uns
Wie zuversichtlich sind Sie in Bezug auf die wirtschaftliche Zukunft Europas als Unternehmensstandort in den nächsten zehn Jahren?
- 🌍 Sehr zuversichtlich: Europa bleibt ein global führender Wirtschaftsraum mit hoher Innovationskraft, stabiler Politik und starkem Fachkräftepotenzial.
- 💼 Eher zuversichtlich: Trotz mancher Herausforderungen bietet Europa weiterhin solide Rahmenbedingungen und wichtige Standortvorteile.
- ⚖️ Eher skeptisch: Ich sehe wachsende Risiken für Europa – etwa durch Regulierung, geopolitische Unsicherheiten und abnehmende Wettbewerbsfähigkeit.
- ⛔ Sehr skeptisch: Andere Regionen der Welt ziehen Europa davon – ich sehe keine nachhaltige Perspektive für den Standort.
Ergebnisse der vorherigen Umfrage
Was bereitet Ihnen im digitalen Zeitalter mit KI den größten Anlass zur Sorge?
🟩🟩🟩🟩🟩🟩 🧠 Manipulation durch Deepfakes & KI-generierte Inhalte
🟨⬜️⬜️⬜️⬜️⬜️ 🔓 Verlust von Privatsphäre & Datenkontrolle
🟨🟨🟨⬜️⬜️⬜️ 💼 Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen
🟨⬜️⬜️⬜️⬜️⬜️ 🤷♂️ Nichts davon beunruhigt mich besonders
Meinung der Redaktion
Ein europäischer Weg zur KI. Vertrauen ist unsere Infrastruktur

Quelle: Shutterstock
Europa geht mit Daten anders um als der Rest der Welt. In den USA gilt, was nicht verboten ist, darf verwendet werden. In China werden Daten als Instrument der Kontrolle betrachtet. In Europa dagegen steht der Schutz des Individuums im Mittelpunkt. Oft wird das als Nachteil gesehen. Dabei liegt genau darin unsere größte Chance.
Denn in einer Zeit, in der künstliche Intelligenz auf der Grundlage immer größerer Datenmengen lernt, stellt sich die Frage, wie wir als Gesellschaft diesen Wandel gestalten wollen. Ob wir einfach übernehmen, was anderswo entwickelt wurde. Oder ob wir selbst einen Weg finden, der zu unseren Werten passt. Einen, der Innovation ermöglicht, ohne Vertrauen zu verspielen.
Was Europa braucht, ist kein Datenmonolith, sondern ein Netz von Verbindungen. Keine zentrale Plattform, sondern ein föderiertes System, in dem Daten dort bleiben, wo sie entstehen. In Krankenhäusern, Fabriken, Forschungseinrichtungen. Und trotzdem verfügbar werden für gemeinsames Lernen, für das Training intelligenter Systeme, für Fortschritt, der geteilt werden kann.
Technisch ist das möglich. Mithilfe moderner Verschlüsselungsverfahren und dezentraler Lernmethoden lassen sich Modelle trainieren, ohne dass die Daten den Boden verlassen. Aber Technik allein reicht nicht. Es braucht Spielregeln, die für alle gelten. Standards, die Verständigung ermöglichen. Institutionen, die Vertrauen nicht nur verwalten, sondern aktiv erzeugen.
Und es braucht eine neue Form der Zusammenarbeit. Nicht nur innerhalb einzelner Branchen, sondern quer durch die Sektoren. Wenn Unternehmen aus der Energiebranche, der Mobilität, dem Gesundheitswesen bereit sind, ihre Datenbestände zu verknüpfen, entstehen Muster, die kein Unternehmen für sich allein entdecken kann. Intelligenz entsteht an den Rändern, dort, wo sich Systeme berühren.
Vertrauen ist dabei keine diffuse Größe. Es ist konkret. Es entsteht durch Transparenz, durch nachvollziehbare Prozesse, durch faire Anreize. Unternehmen, die ihre Daten zur Verfügung stellen, müssen dafür profitieren. Nicht nur finanziell, sondern auch reputativ. Und sie müssen sicher sein können, dass ihre Beiträge geschützt sind.
Die europäische Antwort auf die KI-Frage ist kein technologisches Konkurrenzprodukt. Sie ist ein kultureller Vorschlag. Sie zeigt, dass man leistungsfähige Systeme bauen kann, ohne sich ethisch zu verbiegen. Dass Geschwindigkeit möglich ist, wenn man sie mit Sorgfalt verbindet. Und dass sich Vertrauen und Wettbewerbsfähigkeit nicht ausschließen, sondern gegenseitig bedingen.
Was jetzt zählt, ist der Mut zur Umsetzung. Die Initiativen sind da. Die Werkzeuge liegen bereit. Es braucht Führungskräfte, die Verantwortung nicht delegieren, sondern gestalten. Und es braucht die Einsicht, dass in einer digitalisierten Welt Vertrauen nicht das Gegenteil von Effizienz ist, sondern ihre Voraussetzung.
So könnte Europa zeigen, dass es noch immer etwas Eigenes in die Welt zu setzen vermag. Nicht durch Abgrenzung, sondern durch Haltung. Nicht durch Verzicht, sondern durch Gestaltungskraft. Ein Datenökosystem, das auf Vertrauen basiert, wäre kein Rückzug ins Nationale, sondern ein Schritt nach vorn. Ein Modell für eine Welt, die gerade erst beginnt zu begreifen, wie viel auf dem Spiel steht.
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Praxisbeispiel
AI-Filmproduktion mit Flow von Google
Problemstellung: Für viele Kreative war das produzieren von Filmen mit KI bisher ein Kompromiss – zwischen kreativer Vision und den technischen Einschränkungen existierender Tools. Oft scheitern bisherige Anwendungen an mangelnder Konsistenz, fehlender Kontrolle über Kamera und Perspektive oder eingeschränkter Integration eigener Assets.
Lösung: Flow, das neue KI-Tool von Google, wurde speziell für die Integration mit den fortschrittlichsten Modellen wie Veo 3, Imagen und Gemini entwickelt. Es ermöglicht Nutzern, filmische Szenen und Clips mithilfe von Alltagssprache zu beschreiben und umzusetzen. Besonders hervorzuheben sind dabei Funktionen wie präzise Kamera-Kontrolle, ein intelligenter Scenebuilder und ein flexibles Asset Management. Die Kombination aus Veo für realistische Videogenerierung und Gemini für die intuitive Prompt-Verarbeitung erlaubt eine nahtlose, iterative kreative Arbeit.
Anwendungsbeispiele: Flow wurde in Zusammenarbeit mit professionellen Filmschaffenden entwickelt und getestet. Dave Clark nutzte die Plattform für „Freelancers“, ein Sci-Fi-Drama über zwei adoptierte Brüder. Henry Daubrez kombinierte Veo 2 und Flow, um „Electric Pink“ zu kreieren – eine emotionale Erzählung seiner künstlerischen Reise. Junie Lau setzt Flow aktuell für ihr Projekt „Dear Stranger“ ein, das die Beziehung zwischen einer Großmutter und einem Enkel über parallele Welten hinweg thematisiert. Dabei werden konsistente Charaktere, Bildstile und narrative Elemente über Szenen hinweg intelligent beibehalten – eine zentrale Stärke des Systems.
Erklärungsansatz: Flow funktioniert nicht nur als Video-Generator, sondern als kreativer Co-Regisseur. Die Möglichkeit, Assets einmal zu erstellen und dann konsistent über mehrere Szenen hinweg zu verwenden, erlaubt eine bisher unerreichte Kohärenz. Über das Feature „Flow TV“ können Nutzer direkt aus anderen Projekten lernen, indem sie Prompts und Techniken erfolgreicher Clips einsehen und adaptieren.
Fazit: Mit Flow stellt Google eine KI-gestützte Plattform bereit, die das Potenzial hat, das Storytelling in der Filmwelt radikal zu verändern. Ob für erfahrene Regisseure oder neugierige Kreative – Flow eröffnet neue Wege, Geschichten filmisch zum Leben zu erwecken, mit einer Qualität und Kontrolle, die bisher nur professionellen Studios vorbehalten war.
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Mit Sam Altman in der Stargate-Megafabrik von OpenAI
Abilene, Texas – einst bekannt für Viehzucht und Ölförderung – wird zum Zentrum einer globalen Umwälzung: dem Aufbau der wohl ambitioniertesten KI-Infrastruktur aller Zeiten. Hinter dem Projekt Stargate stehen Größen wie OpenAI, Oracle und SoftBank, die gemeinsam über 100 Milliarden Dollar investiert haben, mit dem erklärten Ziel, langfristig bis zu 500 Milliarden Dollar in die Entwicklung gewaltiger Rechenzentren zu stecken. Auf einer Fläche von 1200 Hektar entstehen hier acht Datenhallen mit insgesamt 400.000 GPUs – das Rückgrat der kommenden Generation von Künstlicher Intelligenz.
Was Stargate auszeichnet, ist nicht nur seine gigantische Dimension, sondern auch der radikale Zeitplan. Bereits Mitte 2026 soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein – rund um die Uhr wird gearbeitet. Doch das Projekt ist mehr als nur ein Wettrennen der Tech-Giganten. Es verkörpert den Übergang von klassischen Rechenzentren hin zu echten "Intelligenzfabriken", die das Potenzial haben, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend zu verändern. Für Sam Altman, CEO von OpenAI, ist Stargate kein bloßes Infrastrukturprojekt, sondern „das wichtigste Vorhaben unserer Ära“.
Gleichzeitig offenbart Stargate die Schattenseiten dieses technologischen Umbruchs. Massive Energiebedarfe – das Projekt in Abilene wird 1,2 Gigawatt benötigen – und Umweltfragen rund um Kühlung und Wasserverbrauch werfen Fragen zur Nachhaltigkeit auf. Hinzu kommen geopolitische Risiken durch Handelskonflikte, eine extrem internationale Lieferkette sowie die Unsicherheit, ob all die Rechenpower wirklich in entsprechend bahnbrechende KI-Fortschritte mündet. Kritiker warnen zudem vor übertriebenen Erwartungen und möglichen Fehlallokationen in einem Hype-getriebenen Markt.
Doch Stargate ist bereits Realität – es wird gebaut, es wächst, es verändert. Ob als Zukunftschance oder Risiko, Abilene wird zum Symbol für die nächste industrielle Revolution. Wer verstehen will, wie unsere Welt sich in den nächsten Jahren wandelt, sollte hier genau hinschauen.
Cartoon

Selbständigkeit der KI-Agenten 😅
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